Credibur x Roundtable: Vereinfachtes SPV-Setup für europäische Fintech-Innovatoren

Roundtable
Veröffentlicht am
October 2, 2025
Last edited on
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Zusammenfassung
Über Roundtable
Roundtable ist Europas führende Infrastruktur für private Investitionen und wickelt alle rechtlichen und administrativen Vorgänge ab, damit sich Gründer, Angels und Fondsmanager auf das Wesentliche konzentrieren können.

Credibur hat die Mission, Asset-Backed Lending zu modernisieren und die größten Schmerzpunkte der Branche mit einer vollständig automatisierten Plattform für Kreditgeber und Originatoren zu lösen.

Basierend auf jahrelanger Erfahrung im europäischen Fintech- und Bankensektor gründete Nicolas Kipp das Unternehmen, um manuelle Arbeit, fragmentierte Daten und Compliance-Kopfschmerzen zu eliminieren – und den Kunden Werkzeuge an die Hand zu geben, um schneller zu arbeiten, ihre Workflows zu automatisieren und die Reporting-Zeit um 90 % zu reduzieren. So ermöglicht die Plattform Kreditgebern und Kreditnehmern, Kreditfazilitäten an einem zentralen Ort zu verwalten, zu überwachen und zu steuern.

In ihrer Pre-Seed-Runde nutzte Credibur Roundtable, um mehr als 15 Business Angels aus ganz Europa in einem einzigen SPV zu bündeln – was den Fundraising-Prozess erheblich vereinfachte. Mit Roundtable konnte Gründer Nicolas Kipp sowohl erfahrene Fintech-„Super Angels“ als auch Erstinvestoren einbinden – unabhängig von Ticketgröße, ohne die Cap Table zu verkomplizieren oder mit endlosem Admin-Aufwand konfrontiert zu sein. Die optimierten KYC/KYB-Prozesse, die bewährte Luxemburger Struktur und die praktische Unterstützung durch das Team von Roundtable erleichterten die Aufnahme internationaler Investoren und verschafften wertvolle Zeit und Energie, um sich auf das Unternehmenswachstum zu konzentrieren.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Credibur entwickelt ein neues Betriebssystem für Asset-Backed Lending und will das Management von Debt Facilities für Kreditgeber und Originatoren vollständig automatisieren. Die Plattform adressiert die größten Pain Points der Branche – manuelles Onboarding, fragmentierte Daten, Fraud-Risiken und Compliance-Herausforderungen – und bietet Echtzeit-Reporting, Portfolio-Analysen sowie digitale Workflows für Drawdowns, Eligibility Checks und Backup Servicing.
  • Mit Roundtable bündelte Credibur über 15 Business Angels aus Europa in einem einzigen SPV, vereinfachte den Fundraising-Prozess und optimierte die Cap Table. Durch die niedrige Eintrittsschwelle konnte Credibur sowohl erfahrene „Super Angels“ als auch Erstinvestoren mit kleinen Tickets einbinden – und so zusätzlichen strategischen Mehrwert gewinnen.
  • Die optimierten KYC/KYB-Prozesse und die etablierte Luxemburger Struktur von Roundtable machten es einfach, internationale Investoren aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Großbritannien an Bord zu holen. Die effiziente Kommunikation und praxisnahe Unterstützung reduzierten den operativen und mentalen Aufwand für den Solo-Gründer.
  • Dank intuitivem Onboarding und persönlicher Unterstützung durch das Team von Roundtable konnten Investoren unabhängig von Ticketgröße, Standort oder Angel-Erfahrung problemlos teilnehmen – und brachten so strategischen Mehrwert und wichtige Kontakte.
  • Durch die Abwicklung von Legal Setup, Compliance und BA-Kommunikation an einem Ort ermöglichte Roundtable Credibur, die Runde schneller zu schließen, die Cap Table zu vereinfachen und den Gründer auf Produkt und Wachstum fokussiert zu halten.

Roundtable: Könnten Sie Credibur unseren Lesern in wenigen Sätzen vorstellen?

Nicolas Kipp: Klar. Wir sind im Bereich Financial Services und Fintech tätig und bauen Software für Lending und Credit. Einfach gesagt: Wir verbinden Unternehmen, die Kredite ohne Banklizenz vergeben – etwa Leasing-, Factoring- oder Subscription-Modelle – mit Banken, Fonds und Kreditinvestoren im Backend.

An dieser Schnittstelle automatisieren wir Datenaustausch, Reporting, Compliance-Checks und Buchhaltung. Sie kennen wahrscheinlich Unternehmen im Bereich Invoice Factoring, Subscriptions oder Auto-Lending; Klarna wäre das bekannteste Beispiel. Auf der anderen Seite stehen große Banken wie J.P. Morgan, Citibank, aber auch kleinere Family Offices oder Credit Funds. Wir sind der Connector zwischen diesen beiden Seiten.

Roundtable: Wie kamen Sie dazu, Credibur zu gründen? Was hat Sie inspiriert?

Nicolas Kipp: Meine gesamte Karriere habe ich im Lending-Bereich gearbeitet; zuerst bei traditionellen Banken, dann bei einem großen BNPL-Unternehmen, später habe ich ein SME-Lending-Unternehmen gegründet und anschließend weitere Lending-Firmen und Banken in Europa unterstützt.

Nachdem ich dieselben Probleme unzählige Male manuell mit Excel und Workarounds lösen musste, habe ich begonnen, die Software dafür zu entwickeln. Es ist ein sehr spezieller, aber riesiger Markt – rund zwei Billionen Dollar groß. Und der Großteil der Arbeit wird immer noch manuell erledigt.

In angrenzenden Bereichen wie Kreditentscheidungen, Compliance-Checks oder Buchhaltung wurde in den letzten zehn Jahren alles automatisiert – hier aber nicht. Hinter den Kulissen sitzen immer noch Analysten-Teams und arbeiten mit Excel. Genau da setzen wir an. Das Gleiche passiert übrigens auch auf der Bankenseite: Selbst bei großen Fonds sitzen ganze Teams noch in Excel – und das ist dort genauso frustrierend.

Roundtable: Das macht Sinn. Nachdem Sie also diese Lücke erkannt und Credibur aufgebaut haben, war der nächste Schritt Fundraising. Wie kam Roundtable ins Spiel? Hat Ihnen jemand die Plattform empfohlen oder haben Sie aktiv danach gesucht?

Nicolas Kipp: Ich habe das Unternehmen aufgebaut und irgendwann über Fundraising nachgedacht. Ich wusste, dass ich Angel-Investoren bündeln wollte; früher habe ich das ohne Pooling gemacht, was auch funktionierte – aber ich habe auch gesehen, wie andere Gründer ernsthafte Probleme bekamen, wenn sie das nicht taten. Wenn Angels nicht gebündelt sind, kann ein einziger inaktiver Investor echte Schwierigkeiten machen oder sogar einen Exit blockieren. Deshalb habe ich nach einer besseren Lösung gesucht.

Ich hatte bereits mit anderen Anbietern gearbeitet – das war okay, aber nichts Besonderes. Dann wurde ich über mein Netzwerk auf Roundtable aufmerksam gemacht.

Zuerst war ich skeptisch. Ich bin risikoscheu und sehr Compliance-orientiert, also habe ich viele Fragen gestellt – zu Transaktionen, zur Firma, etc. Ich habe großartige Referenzen von Ihrem Team erhalten und die Unterstützung war extrem hilfreich. Das hat mir Vertrauen gegeben, dass Roundtable die richtige Lösung ist.

Was mir besonders gefallen hat, ist die echte Leidenschaft von Roundtable für Angel-Investoren und dafür, eine Plattform zu bauen, die es Gründern leicht macht, diese zu bündeln. Andere Anbieter sind auch okay, aber ihr Hauptfokus liegt auf großen VC-Investoren; Angels sind dort oft nur ein Nebengedanke. Bei Roundtable merkt man, dass das Team wirklich engagiert ist, Angels zu unterstützen. Als ich die Plattform meinen geplanten Angels vorgestellt habe, waren sie begeistert – sie sahen es als Chance, neue Deals zu finden oder vielleicht einem Syndikat beizutreten. Die Reaktionen waren durchweg positiv.

Roundtable: Hatten einige Ihrer Investoren die Plattform schon gekannt?

Nicolas Kipp: Nur einer von ihnen hatte sie schon genutzt, die anderen nicht. Anfangs war es etwas schwierig, sie vom Pooling zu überzeugen, aber sobald sie zustimmten, war Roundtable leicht zu verkaufen. Der KYC-Prozess war für sie sehr unkompliziert, und sie fanden es gut, dass es eine europäische Plattform ist – der sie mehr vertrauten als einem US-Anbieter. Die meisten sind ohnehin in Europa: Niederlande, UK, Dänemark und Deutschland.

Roundtable: Hat Roundtable es einfacher gemacht, internationale Investoren zu bündeln?

Nicolas Kipp: Ja, definitiv – genau wegen der Einfachheit des KYC/KYB-Prozesses und weil es eine europäische Lösung ist. Luxemburger SPVs sind in der europäischen Investment-Szene gut anerkannt und von allen Investoren geschätzt.

Die Alternative wäre gewesen, eine eigene Gesellschaft in Deutschland zu gründen – aber das hätten internationale Angels wohl nicht akzeptiert: zum Notar gehen, zusätzliche Kosten tragen, all das macht den Prozess unnötig kompliziert. Roundtable hat es für alle Beteiligten sehr einfach gemacht.

Roundtable: Können Sie etwas mehr über Ihre Business Angels erzählen – ihre Profile, Branchen und den strategischen Mehrwert, den sie eingebracht haben?

Nicolas Kipp: Ich würde sagen, es gab drei Gruppen von Angels.

Erstens die „Super Angels“ – erfahrene Fintech-Investoren, die schnell handeln und starke Netzwerke mitbringen. Einer ist Partner bei Paper Ventures, ein anderer hat bereits 50–100 Investments. Sie sind keine tiefen Experten in unserem Nischenbereich, aber sie bringen breites Fintech-Know-how und viel Angel-Erfahrung mit.

Zweitens potenzielle Kunden. Sie verstehen unser Produkt sehr gut, sind begeistert davon, und einige von ihnen werden bereits zu Kunden.

Drittens eine kleinere Gruppe von Erstinvestoren. Einer ist Bankexperte und gibt uns großartiges Produkt-Feedback; andere wollten uns einfach mit kleinen Tickets wie 1.000 € unterstützen. Normalerweise würde ich so kleine Tickets wegen des Admin-Aufwands nicht anbieten – aber mit Roundtable machte es keinen Unterschied: ein gebündelter Eintrag, gleiche Gebühren, unabhängig von der Anzahl der Angels.

Neben Kapital haben sie also durch Expertise und Engagement echten Mehrwert gebracht.

Roundtable: Wie viele Business Angels sind aktuell auf Ihrer Cap Table – und wie groß sind die Ticketgrößen?

Nicolas Kipp: Es sind 14, aber einer von ihnen bündelt noch drei weitere Investoren hinter sich. Auf Roundtable sieht es also aus wie 14, in Wirklichkeit sind es 16. Die Tickets sind unterschiedlich, von 1.000 € bis 50.000 €.

Roundtable: Wie war Ihre eigene Erfahrung mit der Plattform?

Nicolas Kipp: Tech-seitig ist sie sehr einfach und intuitiv. Aber ich glaube, der wahre Mehrwert (und die eigentliche Komplexität) liegt nicht in der Software selbst, sondern in den rechtlichen und finanziellen Prozessen dahinter – und meine Erfahrung damit war großartig. Ich war beeindruckt, wie persönlich der Service war: Das Team hat extrem schnell geantwortet, sogar per WhatsApp. Das war exzellent und ich habe es sehr geschätzt.

Fundraising als Solo-Gründer ist stressig; ich habe rund um die Uhr gearbeitet. Ich hatte nicht die Kapazität, Angels für KYC und Papierkram zu verfolgen. Also schrieb ich dem Team einfach: „Könnt ihr bitte sicherstellen, dass alle ihr KYB abschließen?“ Normalerweise wäre das mein Job, aber das Team hat jeden Investor individuell angerufen – das war unglaublich.

Einige der Angels, die wir über Roundtable onboarded haben, möchten die Plattform nun selbst für ihre eigenen Projekte nutzen. Zwei von ihnen haben mich schon gebeten, sie dem Team vorzustellen, weil sie Roundtable für ihre eigenen Startups einsetzen möchten. Das war ein großartiges Zeichen.

Roundtable: Gibt es noch etwas, das Sie zum Mehrwert von Roundtable ergänzen möchten?

Nicolas Kipp: Am Ende wäre die Alternative gewesen, ein eigenes SPV aufzusetzen. Das ist zwar möglich, aber ein echter operativer Aufwand: Anwalt suchen, Bankkonto eröffnen usw.

Mit Roundtable war es deutlich effizienter – es hat auf jeden Fall viel Zeit gespart und vermutlich auch Geld. Aber vor allem hat es mentale Last reduziert. Nicht alles alleine herausfinden zu müssen, war eine enorme Erleichterung.

Roundtable: Welchen Rat würden Sie anderen Gründern in einer ähnlichen Phase geben, die Kapital aufnehmen oder ein SPV aufsetzen wollen?

Nicolas Kipp: Ich denke, es gibt zwei Ansätze.

Der erste ist, mit nur wenigen Angels zu arbeiten – also nur mit großen Tickets von Business Angels, die man sehr gut kennt. In diesem Fall ist es okay, sie direkt auf die Cap Table zu setzen.

Der zweite, den ich persönlich bevorzuge, ist, viele Angels mit strategischem Mehrwert einzubinden und auch kleinere Tickets zu akzeptieren. Wenn man das machen möchte, muss man unbedingt poolen und einen externen Pooling-Provider nutzen, weil es den Prozess so viel einfacher macht. Und wenn man in Europa ist: Roundtable.

Roundtable: Worauf können Sie sich durch dieses Funding jetzt fokussieren? Was sind Ihre nächsten Schritte für Credibur?

Nicolas Kipp: Im Moment liegt der Fokus auf dem Ausbau unseres Produkts und dem Onboarding weiterer Kunden – über unsere ersten privaten Kunden hinaus, die wir vor dieser Runde hatten.

Roundtable: Würden Sie Roundtable auch in einer weiteren Finanzierungsrunde nutzen?

Nicolas Kipp: Absolut – es sei denn, es wird irgendwann super teuer (lacht).

Ich investiere selbst als Angel und empfehle Gründern jetzt, Roundtable zu nutzen – weil es eine bessere Erfahrung ist als bei allen Wettbewerbern.

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